Hasdrubal - Beschreibungen & Beta
1. Merci Mec *** (5b+, 5c+), 5Bh, Stände gebohrt.
BD 0.3-2, Keile
Noah Gay, Raphi Imsand
Unsere erste Route auf den Hasdrubal. Von unten erstbegangen, waren die Rissspuren noch zugewachsen und so kamen immer wieder Pecker zum Einsatz. Nach dem darauffolgenden Putzen von oben, gaben die Risse etwas mehr Spielraum fürs Selbstabsichern, jedoch sind diese nicht immer offensichtlich und so haben wir die 5Bohrhaken in der Route belassen. Im unteren Teil noch etwas Flechten.
Beta: Vom Bohrhaken mit Seilstück geht's zuerst über geneigtes Gelände hinauf in eine Verschneidung wo sich der Hasdrubal aufsteilt. Der Verschneidung während 4m folgen (Cam1 im Riss rechts) bis zum Bh. Dann direkt nach rechts über die Kante "Crux" auf eine mit Rissen durchzogene Platte (Bh) und weiter zum Stand an der rechten Seitenwand. Wer die Route clean klettern will findet beim zweiten Bohrhaken links ein gutes Keil-Placement und kurz oberhalb Cam0.3.
Der Start in die zweite Seillänge bildet die Crux. Rechts kann man Cam0.5 oder 1 legen, dann an der linken Schuppe hoch zum Bh. Hinter der Schuppe lässt sich nochmals 0.4-0.5 legen. Anschliessend über schöne Strukturen und Chickenheads vorbei an 2Bh hinauf auf den Hasdrubal.
2. Bombensplitter **** (4c, 5c, 5b, 5c+), clean, Stände gebohrt
BD 2x0.3-2, Keile
Noah Gay, Raphi Imsand
In einer Folge von schönen Verschneidungen führt diese Route auf den Hasdrubal. Ab Seillänge 3 trifft sie auf die Route "Merci Mec". Die Route kann clean geklettert werden. Schönster einfacher Weg auf den Hasdrubal.
Beta: Start ist bei einer Sanduhr mit dem namensgebenden Bombensplitter. Die erste Seillänge folgt einer Untergriffverschneidung und kann einfach abgesichert werden. Der Standplatz (1Bh) befindet sich oben drauf und kann mit Cam1 verbunden werden. Die zweite Länge bildet eine Bilderbuchverschneidung. Da im zweiten Teil die Chickenheads in der Platte links der Verschneidung immer grösser werden, wird die Rissverschneidung dann mehrheitlich nur noch zum Absichern gebraucht. Sobald die Verschneidung endet nach rechts über die Kante zum Standplatz (2Bh). In der dritten Länge folgt man Schuppen und Rissspuren und trifft nach 15m auf die Route "Merci Mec". Anschliessend eine weitere Seillänge zum Gipfel.
3. Quel Bürst ***** (7a+, 6c, 6a+), clean, Stände gebohrt
BD 2x0.3-2, 3x0.5&0.75, 1x3, Keile. (auch mit weniger möglich)
Fabien Leuthold, Raphi Imsand
Die schwierigste Route der Wand bietet Granitkletterei vom Feinsten. Die Traverse im Untergriffdach bildet die Schlüsselstelle und war bei der Erstbegehung noch etwas «brösmelig». Nach getaner Putzarbeit ist ein wahres Bijou entstanden. Auch der folgende steile Handriss ist nicht ohne.
Beta: Start bei Sanduhr. Man folgt einer Rissverschneidung welche in einen Riss übergeht bis unter das Untergriffdach. Unter diesem links hinaus queren, Cams0.4-0.75 gegen Ende Cam2 und zum Schluss links aussen eine Umlenkung platzieren um Seilzug zu minimieren. Anschliessend rechts über die Kante zum Standplatz (2Bh). Die folgende Seillänge sieht gemütlich aus, doch der Handriss steilt sich auf den ersten Metern ziemlich auf. Anschliessend zum Standplatz der "il classico" und über diese zum Gipfel oder abseilen.
4. Il classico ***** (3c, 6a, 6a+), clean, Stände gebohrt
BD 2x0.3-2, 1x3, 3x0.5&0.75, Keile (auch mit weniger möglich)
Erstbegeher unbekannt??? Saniert Fabien Leuthold, Raphi Imsand
Der Klassiker und die einzige Route welche bereits vorher geklettert wurde. Es finden sich 3 Schlaghaken und zudem wurde der Riss irgendwann mal eingebohrt. Davon zeugen abgebrochene Dübel in der Wand. Im Zuge der Begehung wurden die Standplätze optimiert.
Beta: Man steigt über die einfache Platte bis hinauf an den Beginn des Risses. Wählt man die linke Platte kann man im Kristallschlitz einen kleinen Friend unterbringen. Stand an Bh und Nh. Die erste Seillänge bildet ein Superriss welcher nach rechts oben in eine Verschneidung zieht. Hier nehmen die Schwierigkeiten ab. Stand auf grossem Zapfen (2Bh). Der Start der zweiten Seillänge ist steil und kann mit Cam2-3 gut abgesichert werden. Es folgt kurz einfacheres Gelände bevor man in den 5-Sterne Riss nach rechts oben klettert (der untere der beiden Risse). Komfortabel ist hier ein 3er-Satz 0.5/0.75, gehen tuts auch mit 2. Anschliessend wirds flacher und man verlässt über den linken Aufschwung die Wand zum Irniger-Standplatz am Gipfel.
5. En leide am Stei **** (6b+, 6c), 6Bh + Fixkeil, Stände gebohrt
BD 2x 0.3-2, Keile
Fabien Leuthold, Raphi Imsand
Eine weitere Toproute, vorallem die erste Seillänge ist *****. Auch nach getaner Putzarbeit waren die Placements im Startriss zu wenig offensichtlich und wackelig. Puristen können mit Pecker und Keilen absichern. Wir entschieden uns schweren Herzens diesen Start mit Bohrhaken zu entschärfen.
Beta: Über die schöne Platte mit Struktur der seichten Rissspur folgen (4Bh). Bleibt man auf der Platte klettert man hier die Schlüsselstelle. Beim 4en Bohrhaken könnte man auch nach links ausweichen. Nach dem letzten Bh findet man etwas links oben ein gutes Untergriff-Placement für Cam0.3. Man folgt der ausgeprägten Flake/Schuppe nach rechts bis unter ein kleines Dach. Hier zurück nach links zu Fixkeil (Möglichkeit für Standplatz). Es ist jedoch empfehlenswert direkt weiter zu klettern bis auf das grosse Podest. Man folgt einem coolen Handriss/Schuppe und wechselt gegen Ende in den rechten Riss bis auf das Podest. So ergibt sich eine 45m lange Superlänge. Stand auf dem grossen Podest (2Bh). Die zweite Seillänge geht über Schwarten und seichte Risspuren steil hinauf. Nach der Hälfte trifft man auf 2 Bohrhaken welche eine schlecht absicherbare Stelle entschärfen. Hier besser lciht rechts an den Bohrhaken vorbeiklettern. Anschliessend sollte man noch einen 0.3er und 0.4er für die Schlüsselstelle im Köcher haben. Standplatz am Gipfel an Irniger-Stand. Abseilen gerade runter und über den Yolo-Crack in 3x25m zum Einstieg.
6. Yolo-Crack **** (5c+), clean, Stand gebohrt
BD 2x 0.4-2.
Fabien Leuthold, Raphi Imsand
Bilderbuchverschneidung. Schade ist diese Route nur eine Seillänge lang. Am besten erreicht man den Einstieg via Abseiler vom grossen Podest. Kann über "en leide am Stei" zum Gipfel geklettert werden.
Beta: Vom Bohrhaken welcher den Start markiert gerade hinauf auf das grosse Podest zum Standplatz (1Bh+Friend). Man kann gut die zweite Seillänge von "en leide am Stei" anhängen.
7. Flying christals (Gratüberschreitung, 5b+).
BD 0.5-2, Keile
BerDet 104-25: Leon Blum, Matteo Ramu, Noah Gay, Fabien Leuthold, Raphi Imsand
Schöne, alpine Gratüberschreitung. Ideal als Ausbildungs- oder Führertour. Die Abseilstellen sind eingerichtet. Schwierige und schlecht absicherbare Stellen sind mit Bohrhaken gesichert, sonst wird an Zacken und mit mobilen Sicherungen gearbeitet. Am besten macht man Mikroseillängen. Nach einer intensiven Felsräumungsaktion wartet der Grat nun auf Wiederholer.
Beschrieb: Man steigt über die Sekundärrippe, welche rechts vom Hasdrubal beginnt ein. Der Einstieg ist markiert mit einer Schnupfdose an einer Reepschnur. Man steigt 2 Mikroseillängen hinauf bis an die ausgeprägte Kante. Über diese Kante 5c (p.a. möglich) zum Stand. Anschliessend weiter an der blauen Schlinge vorbei auf den Grat. Dem Grat folgen bis zur nächsten Schlüsselstelle 5b (3Bh) und weiter bis zu einem Turm. Hier 12m abseilen in die Scharte (abklettern 3a möglich, Bh). Auf den letzten Turm hinauf (Gipfelbuch). Nun zuerst 18m abseilen zum Abseilstand und von dort 25m überhängend bis in die Scharte. Auf der Westseite über Geröll zurück zum Einstieg.
Optional kann man vom Ende der Tour zurück absteigend zum Hasdrubal. Diesen erklettert man von der Scharte über eine kurze Stelle 10m 4c (Bh). Gipfelbuch.
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Imsand Raphael Bergführer IVBVUnterfeldstrasse 71
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