Geretal - Super Gere 7a+ (6b+ obl.) saniert

Geretal - Super Gere 7a+ (6b+ obl.) saniert

o17.8.2025

"Auch das in Vergessenheit geratene Geretal wartet darauf, wieder für den Kletterer erweckt zu werden." Kletterführer Oberwallis SAC-Verlag

Nun ist es endlich soweit, das Dornröschen wurde wachgeküsst. Nachdem die ersten 3 Seillängen bereits im Herbst 2019 saniert wurden, waren nun die restlichen 4 Seillängen bis zum Top in diesem Sommer an der Reihe. Sämtliche alten Zwischenhaken wurden entfernt und ersetzt, neue Standplätze gebohrt sowie die Risse ausgekratzt und gesäubert. Zudem sind vereinzelt neue Bohrhaken dazugekommen, dies an Stellen, wo schlecht selber abgesichert werden kann. Die Route ist auf ihrer  ganzen Länge abwechslungsreich und gesegnet mit Granit erster Güte. Der Granit in der Schlucht hat die bessere Qualität als vorne am Geretalpfeiler oder der Route DeepSea-Blues  und kann mit Topwänden wie der Teufelstalwand mithalten. An dieser Stelle Respekt vor den Erstbegehern und vielen Dank für diese mega Linie.

Erstbegehung: Beat Ruppen und Gefährten, 90er-Jahre

Saniert: Imsand Raphael, Meier Cyrill, Rüedi Amadeo 

Super Gere 7a+ (6b+ obl.)

1.Sl. 5c: Einstieg beim markanten Offwidth-Riss. Unten am Start steckt ein Bohrhaken welcher den Einstieg markiert. Anschliessend gehts 20m clean hinauf. Die Rissbreite im Grund ist Faust und man kann sich relativ einfach hinaufarbeiten. Sieht anstrengender aus als es ist. Cam's 3 & 4 (20m)

2.Sl. 7a+: Vom Stand weg geht es auf eine relativ steile Platte, welche jedoch gespickt ist mit Leisten, Crimps und Dellen. Mega! Die Rissspur lässt sich auch immer wieder als Griff verwenden und wird gegen Ende immer besser. (35m)

3.Sl. 6c+: Dies ist qualitativ wohl die am wenigsten lohnende Seillänge, was nicht heissen soll dass sie schlecht ist. Falls nach einem Gewitter beim Start noch die Nässe drückt, kann von Links in die Verschneidung traversiert werden (achtung hohle Schuppen). Anschliessend in der Verschneidung hoch wo sich links bald ein schöner Riss für Keile/Friends anbietet. Gegen Ende lassen die Schwierigkeiten merklich ab. (25m)

4.Sl. 7a+: Nach links traversieren zu einem kurzen, steilen Aufschwung (Crux) und hinauf zu einem grasigen Podest. Nun in die halbmondförmige Hammerverschneidung, welche sich zusätzlich mit kleinen Keilen oder kleinen Friends (am besten offset) absichern lässt. Zum Schluss traversiert man nach rechts und erreicht mit dem Schlussdynamo (Pflicht;-)) den Standplatz. (45m)

5.Sl. 6b: Was für eine Linie. Schnurgerade steigt diese Traumverschneidung gegen den Himmel. Der Riss ist praktisch auf seiner ganzen Länge Cam 3-4 und wird erst gegen Schluss kleiner. Wir überlegten einen Moment ob man die Linie cleanen sollte oder die zwei Haken ersetzt. Zum Schluss entscheiden wir uns für das Ersetzen der Bohrhaken, da man wohl 2-3 Cams der Grösse 4 mittragen müsste. Nun kommt man mit 1x3 (angenehmer 2x3) und 1x4 durch. (25m)

6.Sl. 7a: Hoch in die Verschneidung und nach rechts über die Kante auf die Platte (erste Crux). Man finde die Leisten welche hoch unter das keine Dach führen (Cam 0.75). Über dieses hinauf (zweite Crux) und über Leisten hinauf zum Standplatz. (35m)

7.Sl. 6c+: Nach rechts hinauf (Cam 0.5/oder offset) in die Verschneidung und rechts am Dach vorbeit. Anschliessend über dem Dach ein Quergang nach links in die Schlussverschneidung und hinauf zum Ausstieg. (40m)

Am Ausstieg befindet sich ein wunderschönes horizontales Grasband mit Aussicht in die Berner-Alpen.

Zustieg: Am besten mit dem E-Bike ab Oberwald in 15-20min bis zum Ende der Flurstrasse und von dort zu Fuss in 50min zum Einstieg. Ohne E-Bike zu Fuss ab Oberwald in rund 1h 50min zum Einstieg (evtl mit Auto bis Geisshitte verkürzen, Gratisbewilligung bei Hisport-Oberwald). Vom Ende der Flurstrasse den Wegspuren folgen bis zum "im wyssen Gufer". Links haltend die Moräne (Wegspuren) hoch und über Platten und Grasbänder links vom Couloir bis auf das Plateau unter dem markanten Geretalpfeiler. Hier an Standplatz ins Couloir abseilen oder besser etwas unterhalb über Wegspuren, kleine Felsstufen und Bänder hinab ins Couloir queren. Es hat ein Seilstück um eine Legföhre welches den Abstieg erleichtert (Prusik). Nun im Couoir links vom Bach über einen einfachen Felsrücken und Grassätze hinauf zum Einstieg bei gut sichbarer Offwidth-Rissverschneidung (neuer Bohrhaken). Im Frühsommer wenn noch gesetzter Lawinenschnee im Couloir liegt evtl. durch das Couloir aufsteigen. Später im Jahr ist der beschriebene Weg angenehmer.

Abstieg: Abseilen über die Route. Vom zweiten Standplatz 1x50m (Knöpfe!) bis zum Einstieg. Anschliessend unter der Wand rüberqueren zu Bohrhaken mit Maillon von wo 25m auf unteres Podest abgeseilt werden kann. Dor nochmals unter die Wand queren und nochmals 25m an älterem Bohrhaken mit Schraubkarabiner 25m abseilen. (es kann auch alles einfach abgeklettert werden). Nun über den Aufstiegsweg retour zum E-Bike.

Topo download (klick)

Topo und Zustieg (klick)

Materialsponsoren: Plättli: Irniger Stefan / Dübel & Maillon: reBolting. 1000 Dank!!!

Saison: Ende Juni - Anfang Oktober. Ende Oktober scheint die Sonne nur noch von 11:30-15:30 in die Wand (kalt...)

Info: Nach starken Gewittern im Sommer kann es sein, dass am Ende der zweiten und Beginn der dritten Seillänge am Morgen etwas die Nässe drückt. Nach einer intensiven mehrtägigen Regenphase 1-2 Tage abwarten.

 

  Zustieg links vom Couloir

Zustiegsweg, Querung Richtung Geretalpfeiler

Die Wand mit eingezeichneter Route.

Zustieg. Gelb ist der Abstieg ins Couloir (Seilstück um Legföhre), gelb gestrichelt Optional Abseilen ins Couloir von Standplatz am Einstieg des Geretalpfeiler.

 

 

 

 

 


Kontakt

Imsand Raphael Bergführer IVBV

Unterfeldstrasse 71
3985 Münster
Goms

079'898'78'76